Verbreitung: In Bayern regional bis lokal verbreitet mit Verbreitungsschwerpunkten in den laubwaldreichen Teilen Nordwestbayerns sowie in Auwäldern entlang der Donau und unteren Iller.
Lebensraumansprüche: Der Mittelspecht brütet in Laubwäldern mit hohem Altholz- und Biotopbaumanteil, bevorzugt in Wäldern mit hohem Eichenanteil, gelegentlich auch in Parks und Streuobstwiesen. Für Nahrungssuche und Höhlenanlage spielt das Angebot von grobborkigen Bäumen (mit rauer Borke, einem hohen Anteil an Kronentotholz und Faulstellen) eine wichtige Rolle. Diese Spechtart baut ihre Bruthöhlen in geschädigtes, ausgefaultes, weiches Holz von Laubbäumen. Brutzeit April/Mai bis Juli/August. Eine Jahresbrut. Im Vergleich zu den anderen Spechtarten deutlich seltener zu hören. Nutzt zur Nahrungssuche nach Gliederfüßern nur stehendes Totholz, frisst auch Eicheln und Kirschkerne.
Im Naturschutzgebiet Buchleite findet der Mittelspecht alte Bäume mit Faulstellen zur Anlage seiner Bruthöhle. Das Nahrungsangebot ist günstig, da in den extensiv genutzten Obstwiesen viele Insekten und andere Gliederfüßer vorkommen. Die zahlreichen Kirschbäume nutzt diese Art, indem sie das Fruchtfleisch von Kirschen an ihre Jungen verfüttert.
Gefährdung: In Bayern Art der Vorwarnliste. Risikofaktoren sind Verluste totholzreicher, reifer, rauborkiger und biotopbaumreicher Laubbaumbestände in Wäldern, aber auch in Streuobstbeständen z.B. durch Ersatz durch Niederstammobst.